Freitag, 23. Mai 2014

[Rezension]

Obsidian - Schattendunkel 

von Jennifer L. Armentrout

  

Verlag: Carlsen

Originaltitel: Obsidian - A Lux Novel

Erscheinungsdatum: 25. April 2014

ISBN: 978-3551583314

Seiten: 396

Preis: 18,90€

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Original-Cover










"Womit kann ich dir helfen?"

Wohlgeformte, zum Küssen einladende Lippen verzogen sich genervt.

Seine Stimme war tief und fest. Eine Stimme, die es gewohnt war, 
dass die Leute zuhörten und ohne Widerrede gehorchten. 
Dann hoben sich seine Wimpern und gaben den Blick auf unvorstellbar
grün leuchtende Augen frei.

"Hallo?", sprach er mich abermals an und 
legte eine Hand an den Türrahmen, während er sich vorbeugte.
"Kannst du auch sprechen?"

Ich schnappte nach Luft und wich zurück. 
Mein Gesicht wurde vor Verlegenheit  heiß und rot.

 

Handlung
Kurz vor ihrem letzten Schuljahr musste Katy mit ihrer Mom von Florida mitten in die Einöde nach West Virginia ziehen.
Zusammen wollen sie einen kleinen Neuanfang wagen, nachdem Katys Vater den Kampf gegen Krebs verloren hatte.
Katy ist noch keinen Tag in ihrem neuen Zuhause und wünscht sich sofort, sie wäre nie aus ihrem alten Umfeld geflohen. Nicht mal der Internetanschluss funktioniert. Als wahre Buchbloggerin der blanke Horror.
Ihre Mutter ist besser gestimmt. Sie versucht Katy zu überreden, ihren Nachbarn einen Besuch abzustatten. Nach der Aussage, sie seien in Katys Alter, konnte sie sich dann doch überwinden und hoffte, dass der ganze Umzug sich vielleicht noch lohnen würde.
Doch als sie an der Nachbarstür klopfte, wurde sie maßlos enttäuscht.
Ihr Nachbar Daemon ist ein richtiger Mistkerl und verhält sich ihr gegenüber unfreundlich, arrogant und herablassend und schlägt Katy zu allem Überfluss auch noch die Tür vor der Nase zu. Katy würde keinen einzigen Gedanken mehr an ihn verschwenden, wenn er doch nicht nur so wahnsinnig gut aussehen würde.
Daemons Zwillingsschwester Dee ist das genaue Gegenteil von ihm. Sie ist herzlich und aufgeschlossen. Dee möchte sofort Katys Freundin sein und sucht auffällig oft ihre Nähe.
Zu Daemons Unbehagen verbringen die zwei Mädchen sehr viel Zeit miteinander und boykottiert die Freundschaft der beiden. 
Was es für Katy nicht gerade leichter macht, als die Schule wieder anfängt und sie von allen Seiten nur Hass empfängt.
Doch es dauert nicht lange bis um Katy herum merkwürdige Dinge geschehen und sie ahnt nicht, dass es etwas mit den Zwillingen zu tun hat...
Schreibstil
Der Schreibstil von Jennifer L. Armentrout gefällt mir sehr gut.
Er ist flüssig und man konnte problemlos durch das Buch fliegen. 
Es ist außerdem sehr witzig geschrieben, vor allem die Schlagabtausche zwischen Katy und Daemon.

'Obsidian' ist aus der Sicht von Katy geschrieben.
  Charaktere
Katy ist einem von Anfang an sympathisch. Und als Bloggerin ist sie es mir erst recht. Anfangs war sie noch eine recht graue Maus. Aber sie wächst, mit ihren Unternehmungen mit Dee und Daemon, zu einer jungen Frau heran.
Ich fande es faszinierend, wie man ihre Entwicklung mitverfolgen konnte.
Katy ist sehr schlagfertig. Das liebe ich an ihr. Da ich selbst leider nicht so viel an Schlagfertigkeit besitze, bewundere ich sie sogar dafür.


Daemon hat einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt, der besonders bei seiner Schwester Dee zum tragen kommt.
Doch sogar bei der so harmlos erscheinenden Sache, dass die zwei Mädchen nur befreundet sein wollen, hat er seine Probleme. 
Er macht kein Geheimnis daraus, wie er darüber denkt und somit kriegen Katy und Dee ständig ihr Fett ab.
Aber vor allem ist er sehr herablassend und fies zu Katy.
Man selber möchte Daemon ständig schütteln und ihn anschreien, was er eigentlich für ein Problem hat. Genau wie Katy.
So ein unfreundlicher, fieser Arsch. 
Das denkt man zumindest die erste Hälfte des Buches.
Aber im Laufe des Buches, merkt man, dass er auch eine andere Seite hat.
Er wird gefühlvoll und freundlich und scheint plötzlich eine ganz andere Person zu sein.
Es wird somit ganz klar: Harte Schale, weicher Kern.
Das ist etwas was ich selber an Männern liebe. Und somit hat Daemon dann auch mein Herz erobert.


Für Dee hatte ich sofort ein Platz in meinem Herzen. Sie will einfach nur Katy als beste Freundin gewinnen, da sie anscheinend keine vielen Freunde hat. Und somit überhäuft sie sie mit Freundlichkeit und Herzlichkeit. 
Ihr Flehen, dass ihr Bruder Katy doch endlich akzeptieren solle, fand ich immer sehr rührend. Man muss Dee einfach lieben.

Meine Meinung
Über das Buch selbst hatte ich nicht viel gehört. Ich bin nur darauf gekommen, weil im Internet neben Jace Wayland, Peeta Mellark und Tobias Eaton plötzlich ein Daemon Black aufgetaucht ist. Als dann meine Lieblingsbloggerin plötzlich auch angefangen hat von ihm zu reden, musste ich wissen, was es mit diesem angeblichen 'Bad Boy' auf sich hat und bin somit auf 'Obsidian' gestoßen. 

Als ich erfahren habe, dass es ein Sci-Fi Buch ist und es sich um bestimmte 'Wesen' handelt, bin ich in den Bücherladen geflogen und habe mir dieses wunderbare Buch gekrallt.

Mir hat die Chemie zwischen Katy und Daemon wahnsinnig gut gefallen.
Sie haben sich zwar meist nur angekeift und es grenzte schon irgendwie echt an Mobbing. Aber man merkte dann doch trotzdem sehr schnell, dass die zwei Gefühle füreinander haben. 
Die Beziehung baut sich wunderbar langsam auf und man kann richtig mitverfolgen, wie sie sich langsam aber sicher gegenseitig annähern. Es hat überhaupt nicht überzogen oder gekünstelt gewirkt.

Neben all den guten Worten, die ich jetzt hier geschrieben habe, gibt es dann aber doch noch einen Punkt den ich bemängeln muss. Bzw. was ich mir für die weiteren Teile wünsche.
Ich hoffe, dass ich in den nächsten Bücherausgaben noch mehr Action vorfinden werde. 'Obsidian' hat sich sehr damit beschäftigt, dem Leser zu vermitteln, was in der kleinen Stadt überhaupt vor sich geht und es wurde viel erläutert und erzählt.
Für die nächsten Teile würde ich mir wünschen, dass es noch mehr Schock-Momente und Action gibt.

Trotzdem konnte ich das Buch keine Sekunde aus der Hand legen und es hat mich total in seinen Bann gezogen.

Fazit
'Obsidian - Schattendunkel' von Jennifer L. Armentrout ist ein wundervolles Buch über sonderbare 'Wesen', die man wirklich nicht erwartet hätte.
Hass, Liebe, Freundschaft, Verlangen, Wut und Spannung sind in dieses Buch gepackt.
Die angedeutete Liebesgeschichte passt sich wunderbar der Handlung an und die so großartigen Charaktere perfektionieren alles.
Wer allerdings ein Buch voller Action erwartet, sollte hier stoppen und lieber zu 'Die Bestimmung' oder 'Die 5. Welle' greifen.


 





Die Bücherreihe
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